242 Tage, 14 Länder – Unser Aufenthalt in Louisiana

Ein ganz besonderes Ziel unserer Reise war ein Besuch bei Claudi in Lafayette in Louisiana. Da über Mardi Gras (der Amerikanische Fasching) viel geboten ist und das Wetter sehr angenehm ist, legten wir unseren Aufenthalt auf Ende Februar.
An den Wochenenden gab es zahlreiche Paraden. Diese bestehen aus einer Mischung aus Orchestern und geschmückten Wägen, von welchen die Mitfahrer Perlenketten in allen möglichen Farben schmeißen. Für Jungs ist der Anreiz besonders groß, Ketten zu fangen, da sie dagegen eingetauscht werden können, sich Brüste zeigen zu lassen (jedenfalls ist das in New Orleans möglich) Auch wenn wir diese Tradition nicht umsetzten, hatten wir mächtig Spaß beim Fangen der Ketten (Ketten, die auf dem Boden landen, dürfen nämlich nicht wieder aufgehoben werden!). Ganz amerikanisch trafen wir uns vor den Paraden gerne zum Grillen und Bier aus Dosen trinken . Einen Tag fuhren wir auch nach New Orleans, um uns Mardi Gras der extra Klasse nicht entgehen zu lassen. Die Wägen dort waren richtig cool gestaltet und die Stimmung lies auch nicht zu wünschen übrig. Natürlich spazierten wir auch die Bourbon Street entlang, in der es von Straßenmusikern, Alkohol und verrückten, gut gelaunten Menschen nur so wimmelte.

Reunion. Wir fangen die meisten Ketten!

Queen Kong rules

Bourbon Street in den Mardi Gras Farben

Mississippi Dampfer

Mit Claudi und Evan waren wir auch bei einer Swamp Tour. Derdiedas Swamp ist im Prinzip ein gefluteter Wald. Hier gab es Alligatoren und die Kulisse eignet sich im Winter ganz hervorragend für einen Horrorfilm.

Swamp Tour

Alligator im Swamp

Einen Abend fuhren wir zum Cajun Jam and Dance in die Stadt. Cajun ist die Kultur der Region, die z.B. ganz typische Gerichte, sowie eine eigene Tanz-und Musikrichtung hat.
Megan nahm uns noch für einen Tagesausflug in einen nahegelegenen Statepark, in dem wir uns Kajaks mieten und die Natur und Ruhe genossen.

Einen großen Teil der Zeit genossen wir aber auch einfach den Luxus bei Claudi. Es tat uns richtig gut, jeden Abend zu kochen (mit Salat!), Körnerbrot zu essen, Filme zu gucken, Bewerbungen zu schreiben, auf dem zu Sofa liegen, in den Biergarten zu gehen und natürlich Claudis Hochzeit mit zu planen 

Wir hatten eine richtig schöne und entspannende Zeit mit einem tollen Mix aus Entspannung und Unternehmungen. Vielen lieben Dank euch beiden, dass ihr uns Chaoten solange beherbergt habt!!

Am Campus von Claudis Uni gibt es einen Teich, in dem Alligatoren wohnen 😀

Abschiedsdinner. Schön wars mit euch 🙂

Die wohl ausgefallenste Arbeitskleidung, die ich kenne.

Es gibt hier nichts wasmannicht ohne Karte bezahlen kann. Hier eine Parkuhr. Aber auch der Geldautomaten-Drive-Thru hat uns sehr amüsiert….verrücktes Amerika

224 Tage, 14 Länder – Miami & Florida

Am 3. Februar flogen wir von der mexikanischen Stadt Cancún nach Miami. Dort quartierten wir uns vier Tage in einem Hostel in dem Stadtteil Miami Beach ein. Am selbigen Tag merkten wir, dass es gar nicht so leicht ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln voran zu kommen. Als wir abends noch spontan zum Eishockey fahren wollten, kam der Bus eine dreiviertel Stunde später und einen Anschlussbus konnten wir auf der Straße zufälligerweise aufhalten. Nach dem relativ spannenden NHL-Spiel zwischen den Florida Dolphins und den Anaheims Ducks gab es keine öffentlichen Verkehrsmittel, um nach Hause zu kommen. Die Angestellten im Stadion waren sehr verblüfft und fanden es sehr verrückt, dass wir mit dem Bus gekommen waren und konnten uns nicht weiterhelfen. Jedoch konnten wir mit zwei Finnländern ein Uber-Taxi für die über 45km lange Strecke zurück nach Miami Beach teilen. Richtige Taxis gab es kaum, da Uber einfach viel billiger zu sein scheint.
Am Tag darauf erkundeten wir Miami. Für den Abend hatten wir Tickets fürs Basketball. Neben dem sehr eindeutigen Sieg der Miami Heat gegen die Philadelphia 76ers, konnten wir hier wie beim Eishockey viel Amerika erleben. Neben einer ordentlichen Portion Patriotismus und einer Huldigung des Militärs wurde man in den Pausen immer gut unterhalten. So gab es neben vielen jungen Cheerleadern auch was zu gewinnen, indem man gewisse Aufgaben auf dem Centercourt erledigt. Z.B. sein Baby im Baby-Race-Wettbewerb von der eine Seite auf die Andere Krabbeln zu seiner Mutter zu lassen, das schnellste Kind gewinnt.
Am Tag darauf fand der Superbowl statt, den wir uns in einer lokalen und etwas versteckten Kneipe verfolgten, die wir 5 Minuten vor Spielanpfiff entdeckten. Neben der netten Bedienung Maria, die ihren Zweitjob fast eine Stunde von Zuhause entfernt am abends oder auch sonntags ausübt, gab es neben gratis Shirts und Gewinnspielen ein großes kostenloses Buffet. Leider waren alle, bis auf zwei sehr lautstarke New England Patriots Fans, für die Atlanta Falcons. Jene verloren ja in der ersten Verlängerung in der Geschichte des Superbowls.
Am nächsten Tag erkundeten wir noch Miami Downtown. Ein Viertel namens Wynwood ist sehr bekannt für die Künstlerszene. Fast alle Fassaden wurden mit Grafitti und anderem künstlerisch aufgepeppt. Vor 15 Jahren war es noch eines der Problemviertel, das scheint sich über die letzten Jahre u.a. wegen der Kunst zu ändern.

Blick auf den Hafen und auf Downton von Miami Beach aus.

Jemand führte gerade sein Schwein gassi 😀

Beim Eishockey

Beim Basketball

Am Tag darauf mieteten wir uns ein Auto. Angegeben haben wir den billigsten Kleinwagen. Bekommen haben wir eine Dodge Caravan, der mehr als genug Platz im Kofferraum bot, um dort ausgestreckt zu schlafen. Am gleichen Tag ging es noch direkt runter zu den Keys. Diese Inselgruppe, die mit vielen Brücken miteinander verbunden ist, bietet eine schöne Aussicht und verspricht karibisches Flair von Florida. Als es dunkel wurde, fuhren wir wieder zurück in Richtung Everglade Nationalpark.
Der Nationalpark ist angeblich der älteste der USA und wird mit einem 30-40 Milliarden dollarschweren Projekt für die nächsten 30 Jahre versucht zu erhalten. Der Besuch hat uns sehr gut gefallen, neben einer deutschen Führung sahen wir zudem sehr viele Alligatoren, viele große Vögel und eine weitreichend unberührte Natur.

Da zu wenig Wasser die Everglades erreicht, trocken die Alligatorenlöcher zu schnell aus und die Alligatoren treffen sich in wenigen Teichen. Das Ökosystem ist sehr empfindlich und el Nino hat es die letzten zwei Jahre zusätzlich belastet.

Der Komoran darf hier nicht geschossen werden! Ich habe nachgefragt.

Die Everglades haben viele verschiedene natürliche Umgebungen auf engem Raum zu bieten. Leider haben wir auf einem Tag nicht geschafft so viele davon zu sehen.

Brotzeit

Weiter ging es nach Florida, wo wir einen Abstecher zu den Universal Studios und den Disney Hollywood Studios machten. Anscheinend sind der Donnerstag und der Freitag abseits der Ferien wirklich gute Tage zum Besuchen. So konnten wir in beiden Parks fast alles machen und mussten nur selten länger Anstehen. Dennoch bekommt man auch hier Amerika pur geboten und konnten uns letztendlich nur bedingt für die Parks begeistern.

H. Potter 🙂

Toy Story

Nichtsdestotrotz ging es tags darauf am Samstag weiter nach Cape Canaveral zum Kennedy Space Center. In diesem Besucherpark bekommt man einiges geboten, sodass ein Tag nicht ganz ausreicht. So gibt es neben den originalen Raketen der amerikanischen Raumfahrt auch das außer Dienst gestellte Space-Shuttle Atlantis, eine Saturn Rakete sowie eine Rundfahrt auf der Halbinsel.

Die Atlantis

Vor dem Kennedy Space Center

Die weiteren drei Tage ging es mit dem Auto quer durch Florida mit jeweils einem Zwischenstopp in Daytona Beach und nahe Tallahasse mit dem Ziel Pensacola. Dort ging es abschließend mit dem Bus über Nacht weiter nach New Orleans …

Ausblick beim Frühstücken

Abendessen auf einem Campingplatz

Es gibt viele Gewässer, wo vorallem gefischt wird.

Kriegsgedenkstätte auf amerikanische Art in Pensacola

211 Tage, 13 Länder – Viva Mexiko

San Cristóbal de las casas
Arschkalt und scheiß Wetter! Den ersten Tag trauten wir uns erstmal kaum aus dem Hostel und zogen alles an, was sich so in unseren überaus geräumigen Rucksäcken befand. Glücklicherweise lernten wir im Hostel zwei nette Frauen aus Deutschland kennen, die beide in Mexiko auf einer Kaffeefarm für Spezialsorten arbeiteten. Trotz Kälte wurde das dann zu einem richtig netten und äußerst informativen Tag, an dem wir erstaunlich viel über Kaffee und dessen Zubereitung erfahren durften.
Nachdem das Wetter wieder etwas besser wurde, machten wir uns auf in den nahegelegenen Nationalpark „Sumidero Canyon“ entlang des Grijalv Flusses. Dieser besteht aus einer Schlucht, die sich 25km lang und bis zu 1000m tief in die Felsen gegraben hat. Mit dem Boot fährt man den Fluss entlang und sieht viele Vögel, Krokodile und tolle Felsformationen.
Am folgenden Tag ging es mit dem Taxi nach Chamula. Dort lebt eine große indigene Gruppe, die Tzotzil Gemeinschaft. Die Kirche war wirklich etwas sehr besonders. Überall am Boden waren Piniennadeln und hunderte von Kerzen waren verteilt. Viele Familien hatten Hühner dabei (als Opfergabe?!) und natürlich Coca Cola, um es sich ein bisschen gemütlich zu machen.
Die letzten Tage verbrachten wir ein bisschen mit Sightseeing. Kirchen, Kirchen, Kirchen. Eine bayerische haben wir auch entdeckt ;). Außerdem waren wir im Bernsteinmuseum, in dem wir unter anderem genau lernten, wie man echten von unechtem Bernstein unterscheiden kann.

Das Wahrzeichen vom Bundesstaat Chiapas

Krokodil im Canyon

Kirmes

Pinatas

Die Martina durfte sich keins kaufen

Die Kirche in Chamula

Man beachte die schnieke Laterne im Hintergrund.

Bernsteinmuseum

Palenque
Nach zwei Zwischenstopps an zwei verschiedenen Wasserfällen (Agua Azul und Schlag mich tot) ging es dann auch schon direkt zu den Ruinen von Palenque, das mitten im Dschungel liegt. Zusammen mit den anderen nahmen wir uns einen Reiseführer, der uns ein paar nette Geschichten über die Maya erzählt hat. Ein recht brutales Völkchen mit reichlich Menschenopfern. Palenque war richtig schön und das Gebrüll der Brüllaffen hat dem ganzen nochmal einen extra Pepp gegeben ^^

Wasserfall

Ruinen

Im Hintergrund sieht man das Grab de

Die Königstoilette im Palast wird immer noch benutzt 😉

Michulada – Bier, das mit Salz, Chili, Salsa und Limette u.a. Zutaten gemixt wird. Es gibt jedoch viele Varianten davon.

Mérida
In Mérida wurde gerade das 475-jährige Jubiläum gefeiert. Deshalb gab es jeden Tag Programm von gratis Filmvorstellungen, Tanzaufführungen und vielem mehr. Außerdem sind hier wirklich viele Museen und der größte Teil ist sogar kostenlos. Wir waren auch in ein paar und waren wirklich überrascht wie gut uns viele Kunstwerke so gefallen haben. Außerdem waren wir noch am Strand in Progreso, bei den Flamingos in Celestún und in unserer ersten Cenote.

Zentralpark in Merida

Die Stühle gibt es überall in der Stadt, jedoch im Kleinformat

Eines der Kolonialgebäude von Innen. Hier war die Hauptverwaltung der ganzen Provinz Yucatan untergebracht.

Die wahre Pocahontasgeschichte. Der erste Spanier, der bei einem Schiffsbruch von Einheimischen gerettet wurde, eine mayanische Frau heiratete und sich anschließend gegen die Spanier stellte. Jedoch wurde er von den Spaniern umgebracht.
Ca. 80% auf der yucatanischen Halbinsel sind Nachfahren von Spaniern und der Maya.

Die Ruinen von Uxmal. Einmalig ist die ovale Form der Pyramide

Das alte Mayaspiel wird vorgeführt. Der aus Hartgummi bestehende Ball darf nur mit der Hüfte oder Ellbogen gespielt werden.

Beim Barbier

Die Martina durfte auch mal spielen.

Taco taco

Besuch einer Cenote

Am Strand in Progreso. Hierher kommen sehr viele Amerikaner.

Flamingos. Näher darf man nicht hinfahren, da sie sonst weg fliegen.

Mangrovenwald

Valladolid
Hier haben wir eigentlich nicht viel gemacht. Außerdem wurde unsere Kreditkarte eingezogen…natürlich an einem Sonntag. Aber wir waren mitten in der Stadt in einem großen Cenote. Rund um den Rand konnte man aus 1-10m in das dunkelblaue und glasklare Wasser zu den schwarzen Fischchen springen.

Die Cenote von Valladolid.

Tulum
Als nächstes fuhren wir nach Tulum. Hierauf freuten wir uns schon eine ganze Weile, denn Tulum ist fürs Cenoten-Tauchen bekannt, was ein weiteres Highlight unserer Reise werden sollte. Da wir nach wie vor keine Go-Pro oder der gleichen haben, können wir keine Unterwasserfotos machen. Wen es trotzdem interessiert, wie es da unten in den Höhlen so aussieht, der kann sich z-B. gerne ein Video auf Youtube ansehen. Die Dos Ojos Cenote ist der Klassiker. Die Calavera Cenote hat uns aber besser gefallen, da es ein Hin und Her aus kalten und warmen, süßen und salzigen sowie grünen und blauem Wasser ist. Zudem kann man unter Wasser richtig den Übergang zu salzigem Wasser sehen und wenn sich Schichten verschiedener Salzgehälter vermischen, dann wird das Wasser unklar, als würde man durch eine fettverschmierte Brille sehen…super verrückt alles! Sonst waren wir in Tulum noch am Strand und haben fleißig Ukulele spielen geübt.

Cocktail-Happyhour

Tamales

Tauchen

Bacalar
Hier fuhren wir eigentlich nur hin, weil wir in Tulum einfach zu wenig für zu viel Zeit machen konnten. Es stellte sich als absoluter Zufallsglücksgriff heraus. Ein Süßwassersee bestehend aus viele verschiedenen Farbtönen. Wasserfarben von Dunkelblau über Türkis ins Grüne bis ins Weiße sind vertreten.

Das Dunkelblaue im Hintergrund ist eine Cenote. Die Tiefe geht sprunghaft von 1m auf 80m.

Leider haben wir die vielen Farben des Wasser nicht sehr gut eingefangen.

185 Tage, 12 Länder – Guatemala

Auch wenn uns Copán Ruinas sehr gut gefallen hatte, zog es uns für Silvester in eine etwas größere Stadt. Unser erstes Ziel in Guatemala war also Antigua. Eine Stadt, die für ihren Charme aufgrund der vielen Kolonialbauten (wenn auch zu einem großen Teil nur noch aus Ruinen bestehend) bekannt ist. Da wir bis jetzt eigentlich immer problemlos ohne Reservierung eine nette Bleibe gefunden hatten, buchten wir auch hier -trotz Silvesteransturm- zuversichtlich nichts. Nach einem unfreiwilligen Umzug nach der ersten Nacht, bekamen wir für die Silvesternacht noch ein Bett im Schlafsaal zum Preis von zwei Betten :D. Widererwarten der Besitzer blieb das Hostel dann aber doch fast leer und wir lernten leider keine Leute zum Feiern kennen. Wir, die Falsche „Flor de Caña“ (der Nationalrum aus Nicaragua) und Spotify glühten dann aber trotzdem gemeinsam im Hostel zu unser Privatfilmvorführung von „Dinner for one“ und „Silvesterpunsch“ vor. Danach machten wir uns auf in die Stadt zum Plaza Central, um gemütlich ins neue Jahr zu rutschen. Die Böller waren lauter, bunter und vermutlich nicht TÜV-geprüft. Eine schöne Tradition (die chinesische Einwanderer etablierten) waren die Lampions, von denen dann auch wir noch einen fliegen ließen. Sonst verlief Silvester aber recht ähnlich wie bei uns in Deutschland, nur 7 Stunden später 😉
In den nächsten Tagen sahen wir uns die Stadt und den Markt an, besuchten den Aussichtspunkt und bestiegen weder einen der Vulkane noch besuchten wir einen Sprachkurs.
Wie meistens machten wir uns per lokalen Bus in die nächste Stadt auf. Das ist jedes Mal auf Neue ein Erlebnis, aber nach den Feiertagen waren die Busse wirklich brechend voll. Berührungsängste sind hier wirklich fehl am Platz, denn es passen genauso viele Menschen in einen Bus, wie hinein wollen, was meist auf Leute-Stapeln hinausläuft.

Warum liegt hier Gras`?

Warum liegt hier Gras`?

DIe Busse fahren noch echt gut.

DIe Busse fahren noch echt gut.

Der Lampion wird steigen gelassen.

Der Lampion wird steigen gelassen.

Eine der Kolonialbauten (Kriche). die beim großen Erdbeben 1783 (glaube ich) zerstört wurde.

Eine der Kolonialbauten (Kriche). die beim großen Erdbeben 1783 (glaube ich) zerstört wurde.

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Blick auf einen der Vulkane und auf Antigua

Blick auf einen der Vulkane und auf Antigua

Aktiver Vulkan

Aktiver Vulkan

Das nächste Ziel war der Atiltlan-See. Wir entschieden uns für die Stadt Panajachel. Mit dem Boot haben wir uns noch zwei weitere Städte auf der anderen Seite des Sees angesehen. San Pedro ist eine Aussteigerstadt voller Hippies und hat ein großes Drogenproblem (eigentlich wollte man durch Razzien dagegen vorgehen, verwarf diesen Plan aber wieder, da die Stadt zu sehr auf die Touristen angewiesen ist). Der See wird oft als einer der schönsten der Welt beschrieben (war natürlich auch schön!) und aufgrund seiner ausgeprägten Kultur gefeiert (Guatemala ist für seine bunte Webkunst bekannt und hat bemerkt, dass sich der Maya-Kult ziemlich gut verkaufen lässt. Das ganze Zeug ist auch wirklich richtig schön, hat aber wahrscheinlich nicht mehr allzu viel mit dem traditionellen Handwerk zu tun. In weniger touristischen Orten bekommt man viele der Produkte und die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass es noch jemand selbst gemacht hat.) Trotzdem ist es richtig schön, dass so viele Menschen noch die Trachten tragen, die von Ort zu Ort ein wenig variieren.

Immer an Jesus glauben

Immer an Jesus glauben

Der Pegel des Sees stieg vor einigen Jahren bei einem Tropensturm um 10 Meter an.

Der Pegel des Sees stieg vor einigen Jahren bei einem Tropensturm um 10 Meter an.

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Schnelles umsteigen am Busbahnhof

Schnelles umsteigen am Busbahnhof

Auf dem See Atitlan

Auf dem See Atitlan

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Der letzte Stopp war Quetzaltenango. Auch wenn sie die zweitgrößte Stadt des Landes ist, ist sie kaum touristisch. Von hier haben wir einen Ausflug nach Los Vahos zu einer Natursteinsauna gemacht. Schade, dass wir davon kein Foto haben. Die Sauna ist in den Felsen gebaut und wird durch warme Luft, die aus dem Stein kommt, gewärmt. Leider war es gar nicht so einfach, diese zu finden. So gerieten wir in irgendein religiöses Ritual (wahrscheinlich eine Mischung auf Katholizismus und Mayakult, falls die Antwort richtig verstanden hatten) , bei dem sich viele Familien auf dem Berg verteilen. Sie hatten Blumen dabei, klagten, flehten, trauerten und freuten sich. Was es genau auf sich hatte, haben wir aber leider nicht verstanden (dafür reichten zwei Semester Spanisch an der Uni dann doch nicht). Außerdem besuchten wir die heißen Schwefelbecken „Las Geoginas“.
Den letzten Tag verbrachten wir damit einen Ebook-Reader aufzutreiben, da unser Alter den Druck nicht stand hielt;). Wie erwartet aber ohne leider Erfolg 

Ausblick von los Vahos. Xela (wie Quetzaltenango in Kurzform genannt wird) liegt im Nebel verborgen.

Ausblick von los Vahos. Xela (wie Quetzaltenango in Kurzform genannt wird) liegt im Nebel verborgen.

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Suicide Shower

Suicide Shower

Natürliche Schwefelbecken

Natürliche Schwefelbecken

Nach Guatemala kommen Viele für Vulkanbesteigungen und Sprachschulen. Es hat aber mit Sicherheit noch viel mehr zu bieten. Man darf hier aber die Zeit für die Fahrten nicht unterschätzen. Aufgrund der Sicherheit sind in Zentralamerika alle Fahrten (Bus und Shuttle) tagsüber. Außerdem fressen schlechte Straßen, Gebirge und die entsprechenden Höhenmeter enorm viel Zeit. Da wir aber, bevor es nach Louisiana geht, unbedingt noch Mexiko sehen wollen, haben wir den Norden Guatemalas vorerst auf Eis gelegt.

177 Tage, 11 Länder – Weihnachten in Honduras

Von Nicaragua aus, ging es weiter Richtung Honduras. Da uns bisher jeder erzählt hatte, dass das Land nur „Banane“ und nicht wirklich sicher ist. Da es kaum etwas zu sehen gibt, haben wir hier nur ein Ziel herausgesucht: Utila! Utila ist eine der karibischen Bay-Inseln, die fürs Tauchen bekannt ist. Da wir den Open Water Tauchschein bereits in Malaysia gemacht hatten, entschieden wir uns dazu, hier unseren Advanced Open Water Tauchschein zu machen. Auch beim AOW werden einige Tauchgänge vorgeschrieben. Am ersten Tag ging es gleich mal auf 30m Tiefe zu einem alten Schiffswrack (dieses Schiff wurde aber extra versenkt, damit man seinen Advanced machen kann, war aber trotzdem ziemlich cool). Neben ein paar anderen Tauchgängen war unser Nachttauchgang an Heiligabend ein echtes Highlight. Überall am Boden leuchten einem die roten Augen der Schrimps entgegen, man konnte schlafende Fische (ja, sie schlafen wirklich!) sehen und auch hier gab es biolumineszierendes Plankton, das überall um einen herumleuchtet, sobald man die Taschenlampe ausknipst . Einige haben sogar die relativ seltenen Walhaie gesehen, wir hatten dieses Glück leider nicht. Am letzten Tag machten wir noch einen Kajakausflug. Baumi und Daniel sind auf die andere Seite der Insel durch einen Kanal umgeben von Mangroven gepaddelt. Wie an jedem unberührten Strand auf der Welt fanden sie statt Karibikidylle nur einen riesen Müllberg entlang der Bucht. Ich bin irgendwann zurück gepaddelt und habe zumindest ein paar Plastikflaschen eingesammelt und an Land entsorgt.
Sonst hat Utila unseren Geschmack aber leider nicht wirklich getroffen. Viele Amis uns Kanadier feiern es ultra ab, weil sie hier für ihre Verhältnisse billigen Alkohol bekommen. Allgemein wird jeden Abend Party erzwungen. Insgesamt findet man fast ausschließlich Tauchschulen, Hotels und Restaurants. Einen netten Strand sucht man jedoch vergeblich. Trotzdem hat es uns wirklich gut gefallen, da uns Tauchen richtig Spaß macht 

Der Strand von unserer Unterkunft/Tauchschule

Der Strand von unserer Unterkunft/Tauchschule

Frohe Weihnachten

Frohe Weihnachten

Mit unserem sympatischen Tauchlehrer Dave. Gegen das Licht zu fotografieren waren nicht so schlau.

Mit unserem sympatischen Tauchlehrer Dave. Gegen das Licht zu fotografieren waren nicht so schlau.

Kurzfristig haben wir uns dann doch noch für einen kleinen Stopp kurz vor der Grenze zu Guatemala entschieden. Copàn Ruinas ist eine recht überschaubare Stadt, die für ihre Maya-Ruinen in Honduras bekannt ist. Die Ruinenstätte zählt als UNESCO-Weltkulturerbe und hattezwischen den Jahren 250 und 900 n.C. ihre Blütezeit. Copàn Ruinas war ein überraschend schöner Ort, mit vielen netten Einwohnern.

Insgesamt hat uns Honduras aber viel besser gefallen als erwartet (auch wenn wir natürlich nicht viel gesehen haben). Die Leute waren extrem freundlich und das Land extrem grün! Obwohl wir hier eigentlich nur Leute getroffen haben, die relativ gut englisch sprechen, sind wir wirklich froh, zumindest ein paar Spanisch-Unterricht gehabt zu haben. Ganz ohne Spanischkentnisse ist es hier deutlich schwieriger zu reisen als in Asien. Dass das Land relativ unsicher ist, bemerkt man aber ziemlich schnell. Jedes Hostel, jede Bank und viele Privatleute haben eigene Wachmänner mit Schrotflinten und Maschinengewehren sowie Wachhunde und Stacheldrahtzaun (genauso ist es aber auch in Nicaragua und Guatemala).
Was auch wirklich extrem ist, ist das ganze Essen hier. Wie in Asien bekommt man grundsätzlich alles nur in massenweise Plastiktüten und Styropor, dass dann natürlich einfach aus dem Fester auf die Staße geschmissen wird. Zudem gibt es zu jeder Gelegenheit zuckriges und fettiges Zeug,wasman den Menschen ansieht.

Auf dem Gelände der Ruinen gab es außerdem ein Schutzgebiet für den Nationalvogel: diese hübschen, bunten Papageien. Neben vielen Papageien waren auch viele andere schöne Vögel zu sehen.

Auf dem Gelände der Ruinen gab es außerdem ein Schutzgebiet für den Nationalvogel: diese hübschen, bunten Papageien. Neben vielen Papageien waren auch viele andere schöne Vögel zu sehen.

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Schneller

Schneller

169 Tage, 10 Länder – Neues Land, neuer Kontinent – Nicaragua

Nach fünf Monaten auf dem asiatischen Kontinent ging mit dem Flieger von Neu-Delhi über London und Miami in Nicaragua weiter. Nach 36 Stunden Reisezeit landeten wir an unserem längsten Tag unseres Lebens (12 ½ Stunden Zeitverschiebung zu Indien) am Abend in der Hauptstadt Managua. Der Kontrast zu Indien war enorm. Viele Menschen laufen leicht bekleidet rum, es ist viel ruhiger und die Straßen sind ziemlich sauber. Unser Taxifahrer fuhr uns wie erwartet in unsere Unterkunft, wo wir unsere zwei verpassten Nächte Schlaf nachholen konnten.

Obwohl wir in einer sehr ruhigen Gegend übernachteten, war es doch verwunderlich die ganze Nacht schussähnliche Explosionen zu hören. Managua ist als relativ unsichere Stadt bekannt, weshalb wir uns nicht über die Sicherheitsmaßnahmen unseres Hostels wunderten. Als wir jedoch am nächsten Tag zum Einkaufen gingen, war es schon ein ungewöhnlicher Blick, so viele schwerbewaffnete Polizisten mit voller Ausrüstung, Helmen und Schutzschilden zu sehen. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass an diesem Tag eine Demonstration stattfand. Und die schussähnlichen Explosionen kommen von Böllern, die oft um einiges lauter sind, wie man sie von Osteuropa kennt. Im Dezember wird in Nicaragua zur Feier immer rund um die Mariaempfängnis (7.12) bis Weihnachten geböllert.

Apropos Mariaempfängnis. Die Maria wird in Nicaragua sehr stark verehrt, wie wir am nächsten Tag in der Stadt Granada feststellten. Obwohl der Glaube immer sehr präsent ist, scheint das Leben sehr locker zu sein. Eine Art Monstranz der Maria wird durch die Straßen getragen, während laute und moderne Musik abgespielt wird (oder eine Blaskapelle läuft nebenher). Anschließend wird sie in die Kathedrale getragen. Die Kathedrale in Granada besuchten wir während einer Priesterweihe von 6 Priestern. Ganz anders als in Europa stehen und gehen hier ständig Leute ein und aus, ein paar Kinder spielten leise irgendwo im Eck und sogar die Priester zucken ihr Smartphone und machten Fotos, während der Bischof die anderen Priester weiht.

Tür 1 unseres Adventrskalenders

Tür 1 unseres Adventrskalenders

Einer von vielen Papageien. Der lebte bei uns im Hostel.

Einer von vielen Papageien. Der lebte bei uns im Hostel.

Kathedrale mit Christbaum in Granada

Kathedrale mit Christbaum in Granada

Priesterweihe in der Kirche

Priesterweihe in der Kirche

In Granada besuchten wir einen Zigarrenladen, die von Hand noch Zigarren herstellen. Natürlich durften wir gleich eine frisch gemachte probieren.

In Granada besuchten wir einen Zigarrenladen, die von Hand noch Zigarren herstellen. Natürlich durften wir gleich eine frisch gemachte probieren.

Und weil eine Besucherin Geburtstag hatte gab ein noch einen Rum dazu.

Und weil eine Besucherin Geburtstag hatte gab ein noch einen Rum dazu.

Granada hat uns gut gefallen, dennoch blieben wir dort nicht sehr lange und wir fuhren weiter nach Ometepe. Ometepe ist eine Insel im größten See Lateinamerikas (glaube ich), die durch zwei Vulkane entstand. D.h. es sind zwei runde Inseln die sich etwas überschneiden und auf denen man jeweils einen Vulkan besteigen kann. Wir entschlossen uns, den näheren und höheren Vulkan zu besteigen. Leider war es sehr bewölkt und die Aussicht deshalb bescheiden. Doch einige Male riss die Wolkendecke kurz auf und bot uns eine grandiose Aussicht.

Die zwei Vulkane von Ometepe

Die zwei Vulkane von Ometepe

Die erste Etappe beim Erklimen des Vulkans ist geschafft.

Die erste Etappe beim Erklimen des Vulkans ist geschafft.

Kurz riss die Wolkendecke auf. Obwohl die Regenzeit vorbei ist, regnete es noch ab und zu.

Kurz riss die Wolkendecke auf. Obwohl die Regenzeit vorbei ist, regnete es dennoch ab und zu.

In Nicaragua sieht man viele Pferde frei rum laufen.

In Nicaragua sieht man viele Pferde frei rum laufen.

Ausflug zur Schmetterlingsfarm

Ausflug zur Schmetterlingsfarm

Diese zwei Schlangen hingen direkt vom Baum runter über einem Weg. Fast wären wir in sie gelaufen.

Diese zwei Schlangen hingen direkt vom Baum runter über einem Weg. Fast wären wir in sie gelaufen.

Man nimmt was man hat. Da wird die Fähre kurz vor dem Auslaufen noch als Springturm benutzt.

Man nimmt was man hat. Da wird die Fähre kurz vor dem Auslaufen noch als Springturm benutzt.

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Papagei

Papagei

Nach drei Tagen ging es weiter nach San Juan del Sur, bekannt für das Surfen und Feiern. An drei von vier Tagen fuhren wir zum Surfen an andere Strände und blieben einmal bis zu einer Strandparty am Abend. Meistens waren wir mit Jana, Matthias, Mara und Pascal unterwegs, die auch aus Deutschland kommen und mit denen wir eine Truppe bildeten 😉 (die meisten Touristen die wir treffen sind Amerikaner, Kanadier und überraschenderweise Deutsche).

Weihnachtsbier

Weihnachtsbier

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Nach dem ersten mal surfen. Mit einem kleinen Brett lief es am nächsten Tag schon besser ;)

Nach dem ersten mal surfen. Mit einem kleinen Brett lief es am nächsten Tag schon besser 😉

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Etwas verkatert ging es mit dem Chicken-Bus (Bezeichnung für die lokalen Busse, die ursprünglich abwertend von Amerikanern benutzt wurde, aber sich eingebürgert hat) weiter nach Norden, nach León. Das Pendant zu Granada, das lange Zeit verfeindet war. In León machten wir ebenfalls viel aus unserer Zeit und erkundeten die Stadt. Einen anderen Tag fuhren wir zum Strand, an dem regelmäßig hunderte von Babyschildkröten ins Wasser entlassen werden (was wir dann leider doch nicht mehr geschafft haben zu sehen). Am dritten Tag bestiegen wir mit einem Board einen sehr jungen 720 Meter hohen Vulkan, um von ihm anschließend runter zu rasen (rodeln in Nicaragua). Extrem dreckig und unterschiedlich schnell 😉 kamen wir unten unversehrt an.

Vor der Kathedrale waren einige dieser "Mariaaltare" aufgebaut

Vor der Kathedrale waren einige dieser „Mariaaltare“ aufgebaut

Was da wohl darunter ist?

Was da wohl darunter ist?

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Kurze Pause

Kurze Pause in der Kathedrale

Schöne Aussicht

Schöne Aussicht

Sexy

Sexy

Schön

Schön

Weiter ging es wieder mit dem Chicken-Bus in eine etwas abgelegen und kühlere Stadt namens Matagalpa. Hier wird in der Umgebung viel Kaffee und Kakao angebaut. Fast alles von der guten Qualität wird eigentlich nach Europa oder in die USA geschifft, da die Leute dort gerne Geld für gute Qualität ausgeben. Einen Tag besuchten wir das Naturreservat Selva Negra (= Schwarzwald). Ein großes Stück Land, das Deutsche vor drei Generationen gekauft haben, die u.a. Kaffee anbauen. Ansonsten machten wir noch andere kleinere Ausflüge, z.B. zur kleinen „Fabrik“ „El Castillo del Cacao“ um die Herstellung von Schokolade zu sehen.

Vor der Schokoladenburg

Vor der Schokoladenburg

Maisteig der in Bananblättern im Park gegrillt und mit Käse gegessen wird. Viel Leben spielt sich im Park ab.

Maisteig der in Bananblättern im Park gegrillt und mit Käse gegessen wird. Viel Leben spielt sich im Park ab.

Über Matagalpa

Über Matagalpa

Der "Schwarzwald". Er erinnert etwas an einen deutschen Wald, jedoch gemischt mit tropischen Pflanzen und Kaffeepflanzen.

Der „Schwarzwald“. Er erinnert etwas an einen deutschen Wald, jedoch gemischt mit tropischen Pflanzen und Kaffeepflanzen.

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Bevor es zurück nach Leon ging, fuhren wir noch ein Stück nördlicher nach Esteli, um von dort aus eine Tagestour zum Canyoning in Somoto zu machen. Dabei schwimmt man eine Schlucht entlang und klettert immer wieder auf die Klippen am Rand, um wieder ins Wasser zu springen!

Papaya - So groß und so billig.

Papaya – So groß und so billig.

Pause beim Schluchteln.

Pause beim Schluchteln.

Flusskrebs

Flusskrebs

Gehts da tief runter.

Gehts da tief runter.

Nicaragua, das heutzutage oft als das billigere Costa Rica bezeichnet wird, hat uns gut gefallen. So erlebt man hier viel Natur, kulturelles und Abenteuer auf sehr engen Raum für relativ wenig Geld. Auch wenn das Essen wenig vielfältig ist, hat es uns immer gut gepasst. Wahrscheinlich, weil der Kontrast zu Asien sehr groß ist.
Auch wenn wir nur ein paar Brocken auf Spanisch sprechen können, die wir zum Glück noch im Spanischkurs der Uni aufgeschnappt haben, sind wir darüber sehr sehr froh, da wirklich nur wenige englisch sprechen.

147 Tage, 9 Länder – Rajasthan

Nach einer 23 Stunden langen Zugfahrt erreichten wir Udaipur im Staat Rajasthan.
Udaipur ist auch bei den Indern ein ziemlicher Touristenmagnet, da die Stadt aufgrund der Seen und Schlössern sehr romantisch ist. Es wird auch gerne als Venedig Indiens bezeichnet. Aber unserer Erfahrung nach hinkt der Vergleich doch etwas sehr. Dennoch ist die Stadt für indische Verhältnisse nicht nur wegen den vielen kleinen Wandmalereien sehr schön und haben die Zeit sehr genossen.
Hier sahen wir uns den Stadtpalast an. Der Familie des Maharajas gehören nach wie vor die drei Hauptpaläste, die je nach Jahreszeit im Sommer, Winter oder zur Monsunzeit genutzt wurden. Zudem werden sie aber auch als Museum und als Hotel genutzt. Im Palast finden sich auch viele Elemente aus anderen Ländern, wie z.B. ein riesen Gemälde aus Deutschland oder Christbaumkugeln an der Decke aus England, die bei uns fast ein bisschen Vorweihnachtsstimmung auslösten 😉
Von den Einheimischen wird der See allerdings wieder einmal gern als Mülleimer genutzt. Als wir an einem „Steg“ saßen, kam ein kleiner Junge mit einer Schachtel, die er samt Elektrogerät-Inhalt einfach ins Wasser warf und seinem Untergang erfreut zusah.
Neben der Zeit, die wir für die Bargeldbesorgung und für Sightseeing genutzt haben, machten wir einen Kochkurs. Bei diesem Kurs lernten wir neben dem klassischen Chai-Tee kochen, Chapati- und Parathabacken auch klassische rajasthanische Gerichte. Am Ende durften wir natürlich alles verspeisen :).
An einem anderen Tag entschlossen wir uns einen Reitausflug zu machen. Mit einem Van wurden wir zu einem Reithof außerhalb der Stadt gebracht. Nachdem wir bezahlt hatten bestiegen wir jeweils unsere zwei bereitstehenden Pferde. Und los ging es, ohne Einweisung und Erfahrung (die Martina hatte zumindest etwas Erfahrung in Reiten, jedoch ist es schon etwas länger her, dass sie auf einem Pferd saß). Die Pferde waren jedoch sehr gut trainiert und unterwegs gab unser Guide ein paar erklärende Antworten. Nur ein paarmal setzte das Pferd zum spontanen Galopp an. Oder einmal stellten sich die Pferde etwas auf, da kämpfende Hunde sie erschreckten. Sonst wichen die vielen Kühe und Ziegen immer aus oder liefen davon.
Ein weiterer kleiner Höhepunkt war eine abendliche Musik- und Tanzvorführung, die im Innenhof eines Museums nahe des Palastes stattfand. Leider haben wir uns keine Genehmigung zum Fotografieren gekauft, jedoch war alles sehr bunt. Neben vielen Tänzen gab es auch eine kämpferische Szene, sowie lustige Marionetten und eine 70-jährige Frau, die schwere auf ihren Kopf getragene Tonkrüge trug, die doppelt so hoch waren wie sie selbst. Zudem kam man hier mit etwas „besser gestellten“ Indern ins Gespräch.

Im Palast

Im Palast

Ebenfalls im Sommerpalast

Ebenfalls im Sommerpalast

Gulab - eine Süßspeise bestehend aus Milch und Käse, die im Zuckerwasser gekocht werden.

Gulab – eine Süßspeise bestehend aus Milch und Käse, die im Zuckerwasser gekocht werden.

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Überall gibt es in Indien kleine Stände, wo Chai-Tee für umgerechnet ca 8 Cent verkauft wird.

Überall gibt es in Indien kleine Stände, wo Chai-Tee für umgerechnet ca 8 Cent verkauft wird.

Thali (= Platte) bekommt man fast überall und ist meistens sehr günstig. Kostenloser Nachschlag gehört sich, jedoch wird das in Touristischen und teureren Restaurants immer seltener gemacht.

Thali (= Platte) bekommt man fast überall und ist meistens sehr günstig. Kostenloser Nachschlag gehört sich, jedoch wird das in Touristischen und teureren Restaurants immer seltener gemacht.

Beim Kochkurs

Beim Kochkurs

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Baustelle in der Stadt

Baustelle in der Stadt

Vor dem Museum

Vor dem Museum

Wir haben uns dort ein paar Gewürze gekauft ;)

Wir haben uns dort ein paar Gewürze gekauft 😉

Typischer Markt

Typischer Markt

Chips, Bananen und anderes Zeug werden in rießigen Woks neben der Straße frittiert.

Chips, Bananen und anderes Zeug werden in rießigen Woks neben der Straße frittiert.

Nach vier Tagen ging es weiter nach Jodhpur, die blaue Stadt. Der Name rührt von den vielen blau bemalten Fassaden der Häuser her. Dadurch sollen die Gassen kühler sein und weniger von Mücken heimgesucht werden. Hier verbrachten wir nur eineinhalb Tage und nutzten die Zeit für einen frühen Rundumgang, dem Besuch des Klockenturms und des umliegenden Platzes sowie der Festung mit seinem Palast. Der Palast war dank eines mitgegebenen Audioführers ebenfalls einen Besuch wert. Belohnt wurde zum Schluss der Besuch mit einer äußert schönen Rundumaussicht auf die blaue Stadt.

Viele Tauben überall

Viele Tauben überall

Mustache

Mustache

Christbaumkugeln. Ein Geschenk der Engländer in der Kolonialzeit

Christbaumkugeln. Ein Geschenk der Engländer in der Kolonialzeit

Wie man einen Turban bindet

Wie man einen Turban bindet

Jodhpur, die blaue Stadt von oben.

Jodhpur, die blaue Stadt von oben.

Vor dem Klockenturm

Vor dem Klockenturm

Weiter ging es mit dem Bus nach Jaisalmer, auch bekannt als die „goldene“ Stadt. Einer Empfehlung folgend, verschlug es uns in das Innere der Festung. Leider war die aufgesuchte Unterkunft voll und wir gelangten an eine sehr kleine, aber äußerst schöne Bleibe mit einem ausgezeichneten Essen, sowie einer grandiosen Aussicht. In der Festung (die vor zehn Jahren noch Einsturzgefährdet war) ist es sehr ruhig und alles für die Touristen ausgelegt. Trotz der Hauptsaison wurde die Stadt von wenigen Touristen aufgesucht, was wohl an der Geldsituation zu liegen schien. Neben einigen Havelis (besondere Häuser mit sehr ansehnlichen Verzierungen), und einem heiligen See sind hier besonders die Dromedarsafaris sehr beliebt. Diese werden überall angeboten, besonders von den Unterkünften, die deshalb besonders günstige Zimmer zur Verfügung stellen.
Da uns Reisende so eine Dromedartour empfohlen haben, machten auch wir einen Ausflug in die Tharwüste. Für einen Tag und eine Nacht in der „Wüste“ an der Grenze zu Pakistan (in Jaisalmer befindet sich einer von zwei Übergängen nach Pakistan, der andere befindet sich in Kashmir. Besonders stark ist deshalb die militärische Präsenz in der Region, aber im Gegensatz zu Kashmir momentan gut zu bereisen, da in Kashmir ein Soldat von Pakistanern gefoltert und geköpft wurde).
Auf dem Weg dorthin, besuchten wir ein vor 300 Jahrhunderten verlassenes Dorf. Die Bewohner verschwanden damals über Nacht, da sie ihre Kastentradition nicht brechen wollten. Grund war ein König, der ein Mädchen von diesem Dorf, jedoch einer anderen Kaste heiraten wollte. Die Kaste ist leider teilweise immer noch präsent und vorgegebene Ehen gehören für viele noch zur Normalität.
Ganz was Besonderes bei dem Ausflug in die Wüste war die Nacht im Freien. Hier sah man einen sehr klaren Sternenhimmel, bis mitten in der Nacht der Mond aufging. Davor gab es ein großes Abendessen sowie Musik am Lagerfeuer. Achja, und Dromedare sind coole Tiere. Wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass diese nicht so misshandelt werden wie Elefanten oder andere Tiere ;).
Am nächsten Tag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück wieder zurück nach Jaisalmer, jedoch etwas schneller dank einer Abkürzung.
Ansonsten mussten wir wieder einige Zeit für die Geldbeschaffung an den Geldautomaten einplanen. Aber nach vier Tagen ging es dann weiter nach Pushkar.

Aussicht von unserer Unterkunft

Aussicht aus unserer Unterkunft

Jaisalmer von der Festung aus betrachtet.

Jaisalmer von der Festung aus betrachtet.

Im Geisterdorf

Im Geisterdorf

Kinder

Kinder

Los gehts

Los gehts

Essen wird zubereitet

Essen wird zubereitet

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Frauen verkaufen ihr Zeugs am Eingang zur Festung

Frauen verkaufen ihr Zeugs am Eingang zur Festung

Nach vier schönen Tagen in Jaisalmer ging es weiter nach Pushkar. Da wir etwas spontan weiterreisten, mussten wir den Nachtbus nehmen. Zum Glück bekamen wir eine Schlafkabine, nachdem wir etwas Radau gemacht haben. Denn der Bus war, als wir einstiegen, schon mehr als überfüllt. Neben dem vielen Gepäck und den Säcken auf dem Boden saßen darauf eine Menge Menschen. Auch viele Frauen mit Kindern. Wir dachten, viele würden nur kurz mitfahren und bald wieder aussteigen, wie wir es von den spontanen lokalen Bussen kannten. Jedoch wurde der Bus an den vielen Stationen, an denen er hielt, immer voller. Ich wusste davor nicht, dass man Menschen so stapeln kann. Dementsprechend wenig konnten wir schlafen und kamen mit vier Stunden Verspätung erschöpft in der kleinen Pilgerstadt Pushkar an.
Eine Woche bevor wir in Pushkar ankamen fand das Kamelfestival statt, das wir leider verpassten. Jedoch profitieren wir jetzt von sehr niedrigen Übernachtunspreisen ;).
Pushkar ist ein relativ ruhiger Ort und sehr bei Backpackern beliebt. Die Stadt umschließt einen kleinen heiligen See, der durch das Fallenlassen einer Lotusblüte von Brahma entstanden sein soll. Der See ist rundum mit Ghats zugebaut und viele Inder pilgern hier her um in diesem See zu baden.
An diesem Ort entspannen die meisten Reisenden ein paar Tage, so wie wir. Unser größtes Problem war wieder einmal Bargeld zu beschaffen. Da in Pushkar vier Tage lang keine Geldautomaten aufgefüllt wurden, entschlossen wir uns in die nahe gelegene Stadt Ajmer zu fahren und dort unser Glück zu testen. Nähe des Bahnhofs war ein Automat offen, mit einer riesen Schlange. Nachdem die Frauen sich dort eine eigene Schlange erstritten haben, konnte Martina jene nutzen. Und nachdem der Christian dem lokalen Fernsehen ein Interview gegeben hat, ohne eine Frage des Moderators, schoben ihm die einheimischen Inder aus Ajmer aus Gastfreundlichkeit an der Schlange vorbei bis an den Anfang. Nach zwei Stunden Anstehen hatten wir etwas Geld um die letzten Tage über die Runden zu kommen. Deshalb entschlossen wir uns, die letzte Stadt auszulassen und direkt nach Neu-Delhi zu fahren, damit wir nicht mehr einen halben Tag vor dem Geldautomaten verbringen müssen. Teilweise war das anstehen sehr anstrengend, besonders da Inder extrem drängeln, keine Privatsphäre kennen und wirklich keine Scheu vor sehr engem Kontakt haben.
Die letzten zwei Tage in Indien versuchten wir in Delhi u.a. unser Paket zu lokalisieren, dass wir am Anfang der Indienreise nach Deutschland geschickt hatten. Da jedoch die Deutsche Post einen Fehler verursachte und deshalb Paket einfach wieder nach Indien zurückschickte, mussten wir uns selber darum kümmern der indischen Post unsere Sachlage zu schildern. Nachdem wir im sprichwörtliche Sinne den Passierschein A38 hatten, haben wir am Ende des Tages im dritten Verwaltungsgebäude einen Zuständigen gefunden der uns helfen konnte. Leider war es der Mann nicht gewohnt, anderen Menschen zuzuhören, weshalb sich die Sache sehr lange hinzog und wir immer noch nicht wissen, wie die Sache ausgehen wird. Jedoch haben wir einen umfangreichen Einblick in das sehr analog funktionierende indische Postwesen erhalten.
Indien war zusammengefasst ein sehr faszinierendes und eindrucksvolles Land. Viele sagten zu uns, entweder man liebt oder hasst es. Wir fanden, es hat viele schöne und viele unangenehme Seiten. Indien war sehr anstrengend zu bereisen, das u.a. auch an der Geldversorgung lag. Jedoch bekamen wir mit der Zeit einen relativ guten Eindruck von diesem außergewöhnlichen Land und machten viele Erfahrungen. Viele können wir hier leider gar nicht schildern.
Nach fünf Monaten in Asien verlassen wir den Kontinent und reisen weiter nach Lateinamerika, nach Nicaragua.

Weitere Fotos zu Indien folgen bald. Uns geht langsam der Speicherplatz aus.

127 Tage, 9 Länder – Zurück nach Indien. Die heilige Stadt Varanasi & Khajuraho

Varanasi ist eine faszinierende Stadt und für Hindus die heiligste Pilgerstätte. Entlang des Ganges gibt es viele Ghats (Ghats steht für Stufen die zum Wasser führen). Zwei der Ghats sind besonders beeindruckend, da hier die Verbrennungen der Toten stattfinden. Die Leichen werden in Tücher gewickelt und auf Bambusliegen zuerst im Ganges gewaschen. Danach finden weitere Rituale statt. Anschließend wird Holz und etwas Sandelholz (Sandelholz ist sehr teuer) zu einem Haufen aufgeschichtet, auf welchem die Leichen verbrannt werden. Das genaue abwiegen der exakt benötigten Holzmenge gilt als große Kunst, da das Holz sehr teuer ist. Fünf Gruppen werden jedoch nicht verbrannt: Schwangere, Kinder unter 16 Jahren, Leprakranke, durch einen Cobra-Biss verstorbene und Mönche. Diese werden mithilfe eines Steins im Ganges versenkt. Fotografieren ist selbstverständlich verboten!
Für uns war es überwältigend und eine komplett neue Erfahrung, so nahe zwischen Leben und Tod zu stehen und eine so andere Art und Weise des Abschieds mitzuerleben.
Viele alte Menschen kommen für ihre letzten Tage oder Wochen nach Varanasi, um hier zu sterben, da sie so der Schleife der Reinkarnation entkommen können und somit in den Himmel kommen können. Dementsprechend viel wird hier aber auch gebettelt.

Billiges Straßenessen für ca. 25 Cent.

Billiges Straßenessen für ca. 25 Cent.

Eines von vielen Webstühlen, die vor allem für Seide verwendet werden. Varanasi ist besonders für Seide bekannt. Natürlich ist man sehr bemüht, die Ware an den Mann zu bringen ;).

Eines von vielen Webstühlen, die vor allem für Seide verwendet werden. Varanasi ist besonders für Seide bekannt. Natürlich ist man sehr bemüht, die Ware an den Mann zu bringen ;).

Als wir in Varanasi waren, war zufällig auch das „Mother and Son“-Festival. Mütter haben hier dafür gebetet, dass ihre Söhne und Männer entweder die gerechte Strafe für Sünden bekommen, oder, sofern sie gut gehandelt haben, ein erfolgreiches und gutes nächstes Jahr haben werden. Mit dem Sonnenaufgang endet das 36-stündige Fasten. Die Mütter „baden“ im Ganges und brechen anschließend mit ihren Familien das Fasten zu Hause. Am ganze Ufer entlang waren Frauen in ihren bunten Kleidern mit ihren Familien. Die Stimmung zu Sonnenaufgang war wunderschön! Und sogar wir haben ein bisschen was der im Ganges! geweihten Nahrungsmittel bekommen, gegessen haben wir aber vorsichtshalber nur die Bananen ;). Allgemein ist es wirklich erstaunlich, wie selbstverständlich die Menschen in ihrem heiligen Fluss baden, sich waschen, ihr Essen weihen und sich damit sogar den Mund auswaschen, in dem sie auch ihre Toten verabschieden, Wäsche waschen und jegliches Abwasser aus Industrie und Haushalt pumpen.

Am Vorabend des Festivals

Am Vorabend des Festivals

Freude

Freude

Am frühen Morgen vor dem Sonnenaufgang. Jedoch stand an allen Tagen so viel Staub/Dunst in der Luft, dass man den ganzen Tag ein eine rote Sonne schauen konnte. und der Sonnenauf- sowie Untergang etwas schwer zu sehen war.

Am frühen Morgen vor dem Sonnenaufgang. Jedoch stand an allen Tagen so viel Staub/Dunst in der Luft, dass man den ganzen Tag ein eine rote Sonne schauen konnte. und der Sonnenauf- sowie Untergang etwas schwer zu sehen war.

Am Ganges spielt sich sehr viel ab. Die Ghats rauf und runter zu gehen hat bei uns fast 10 Stunden gedauert, da so viel passiert ist und man mit sehr vielen Leuten ins Gespräch kommt.

Am Ganges spielt sich sehr viel ab. Die Ghats rauf und runter zu gehen hat bei uns fast 10 Stunden gedauert, da so viel passiert ist und man mit sehr vielen Leuten ins Gespräch kommt.

Der Schwemmschlamm wird weg geschwemmt.

Der Schwemmschlamm wird weg geschwemmt.

Am Ufer entlang fanden gerade die jährliche Reinigung statt. Während der Regenzeit steigt der Pegel des Ganges (schwer zu schätzen, aber wahrscheinlich ca. 10m) an. Deshalb ist das ganze Ufer verschlammt und von einer dicken Sandschicht begraben. Mit großen Wasserwerfern wird der ganze Dreck zurück in den Fluss gespritzt.
Varanasi ist ein sehr heiliger Ort, sehr speziell und ein sehr beliebtes Reiseziel für Inder. Hier erreicht einem eine Flut von extremen Eindrücken und erlaubt einem eine andere Sicht auf Indien. Am Tag der US-Wahl änderte sich auch unser Indienaufenthalt. Die Regierung erklärte über Nacht und ohne Ankündigung alle 500 und 1000 (~26,50€) Rupienscheine für ungültig. Alle Banken und alle Geldautomaten wurden zwei Tage komplett geschlossen und es gab keine Anlaufstelle für Touristen. Dank unseres Hotels und den Notreserven an US-Dollar konnten wir die nächsten Tage einigermaßen überstehen. Jedoch mussten wir wie fast alle Touristen, Pläne die Geld kosten, erstmal streichen.

Am letzten Tag haben wir noch einen Abstecher zum Campus gemacht, der riesig ist. Überall fahren Motorräder, Rikschas und Wachmänner stehen an vielen Ecken. Erträumt hatten wir uns einen idyllischen Campus wie in Regensburg. Die einzige größere Grünfläche zum chillen war das Sportgelände (und selbst das ist mehr Sandfläche als saftiger Rasen 😀 ). Trotzdem war es den Abstecher wert, denn wann sieht man schon mal Kühe an der Uni 😉

Ein Rikschagrab :D

Ein Rikschagrab 😀

Kühe auf dem Campus

Kühe auf dem Campus

Khajuraho ist für Indien eine ziemlich kleine Stadt. Die Haupttouristenattraktion ist der Kamasutra-Tempel, der mit vielen kleinen Skulpturen in äußerst interessanten und amüsanten Posen geschmückt ist ^^

In der Altstadt ist besonders interessant, dass die Stadt immer noch durch Linien im Boden in die vier Kasten unterteilt ist. Laut Aussagen der Einheimischen, spielt das Kastensystem für die Jungen keine Rolle mehr. Im Gespräch mit anderen Einheimischen anderer Regionen erfuhren wir aber, dass das wohl nur bedingt stimmt, da z.B. Ehen scheinbar immer noch Kastenintern arrangiert werden. Allgemein bekommt man in Indien jedoch von jedem eine etwas andere Erklärung oder Geschichte erzählt, deswegen weiß man nie genau, was jetzt wirklich stimmt. Wahrscheinlich variiert es aber auch stark aufgrund von Region, Familie, Religionsgruppen usw.

In Khajuraho wurden nun auch endlich zuerst die Banken wieder geöffnet, an dem wir noch unsere letzten zwei 500Rs-Scheine tauschen konnten. Zum Glück, denn langsam wurde das Geld knapp. Am Tag darauf wurden dann auch wieder die ersten Geldautomaten geöffnet. Manchmal gibt es extra Ausländer- oder Frauenwarteschlagen, dann geht es relativ schnell. Manchmal ist der Automat aber auch leer, kurz bevor man dran kommt. Das passiert relativ oft, da der Maximalbetrag von 2000Rs in 100er Noten herausgegeben wird, und der Automat dementsprechend schnell wieder leer ist. Davon abgesehen sind nur wenige Automaten befüllt, und wenn leer, dann leer, nü 😀
Seitdem müssen die meisten Touristen fast täglich 1-2 Stunden für die Bargeldbeschaffung am Geldautomaten einplanen.

In Indien laufen überall Schweine, Kühe, Ziegen und was es sonst noch so gibt rum.

In Indien laufen überall Schweine, Kühe, Ziegen und was es sonst noch so gibt rum.

Hier gibt es noch viele Tempel wie diesen zu sehen. Das Gebiet war hier früher dünn besiedelt und sehr bewachsen und wurde wahrscheinlich übersehen, als die meisten Tempel zerstört wurden.

Hier gibt es noch viele Tempel wie diesen zu sehen. Das Gebiet war hier früher dünn besiedelt und sehr bewachsen und wurde wahrscheinlich übersehen, als die meisten Tempel zerstört wurden.

Vor Tausend Jahren lebte hier eine sehr offene Gesellschaft, bis die muslimischen Afgahnen kamen.

Vor Tausend Jahren lebte hier eine sehr offene Gesellschaft, bis die muslimischen Afgahnen kamen.

Die heilige Sau!

Die heilige Sau!

120 Tage, 9 Länder – Trekking in Nepal

Eigentlich wollten wir in Ladakh, im Norden Indiens, einen längeren Trek machen. Da hier das Wetter aber bereits zu kalt war, beschlossen wir Indien für zwei Wochen zu verlassen und einen Abstecher nach Nepal zumachen. Wir konnten das kühle Wetter, die Ruhe und auch die sportliche Betätigung kaum mehr erwarten.
In Pokhara, einer kleinen Stadt in Nepal angekommen, entschieden wir uns für den ABC – Trek (Annapurna-Base-Camp-Trek) der – oh Wunder- zum Annapurna Basecamp führte. Das Annapurnagebiet ist neben der Umgebung des Mount Everests das größte, bekannteste und ein klassisches Gebiet zum Trekken. Es wird zudem von vielen Nepalesen in den Ferien besucht.

Da es unser erster längerer Trek war und sich der Himalaya so gefährlich anhört, haben wir uns für einen Guide entschieden, der sich wirklich gut um uns gekümmert hat. 😉
Die ersten fünf Tage geht es bergauf zum Basecamp. Die restlichen drei werden für den Abstieg benötigt. Leider ging es aber die ersten drei Tage nicht annähernd kontinuierlich bergauf, sondern nach dem ersten 1400m Aufstieg immer wieder einige hundert Meter rauf und wieder runter. Vormittags hatten wir meist sehr gutes Wetter mit Sonnenschein, während gegen Nachmittag die Wolken kamen, die Sonne hinter den Bergen verschwand und es arschkalt wurde. Glücklicherweise hatten wir uns in der Stadt zuvor noch Mützen und Handschuhe zugelegt.

Auf dem Weg trifft man Eselherden, Büffel und natürlich auch einige Touristen. Man macht immer wieder mal eine Teepause in einem Gästehaus. Tee soll gegen die Höhenkrankheit helfen. Das verblüffende sind jedoch die zahlreichen Träger. Diese tragen entweder das Gepäck der Touristen oder Nahrungsmittel zu den Unterkünften auf dem Weg. Sie tagen geflochtene Holzkörbe, deren Gewicht sie teils auf dem Rücken und teils über ein Band mit der Stirn stemmen. Teilweise sind diese Körbe bis zu 45kg schwer! Tiere können leider nur für die besser ausgebauten Wege am Anfang eingesetzt werden.

In Pokhara in einer üblichen asiatischen Position ;)

In Pokhara in einer üblichen asiatischen Position 😉

Ausblick von unserer ersten Unterkunft.

Ausblick von unserer ersten Unterkunft.

A

An den Tagen vier und fünf ging relativ kontinuierlich bergauf. Langsam hat man aber die Höhenluft deutlich wahrgenommen. Besonders die letzten 1000m (ab 3000m) wurde man deutlich langsamer, das Amten fiel schwerer und man hatte manchmal einen Druck im Kopf bzw. Kopfweh. Auch die Landschaft veränderte sich stark: Die Schneegrenze und die Berggipfel kamen näher, Bäume wurden weniger, und nur noch Ziegen vertragen das Klima. Es wurde immer kälter, besonders wenn die Sonne verschwand. Nachts gefror es. Die Unterkünfte wurden nicht beheizt und unsere leichte gepackte Ausrüstung mussten wir komplett nutzen um nicht zu erfrieren. Es wurden viele heiße Getränke zum Schlafen dicke Decken bereitgestellt. Zudem gab es immer eine große Auswahl zum Essen und die Portionen waren ordentlich. Neben dem vielen westlichen Essen wie Pizza, gebratene Kartoffeln, Nudeln etc. ist besonders Dal Baht der Klassiker. Die einheimischen aßen es zu jeder Mahlzeit. Dal Baht ist eine Platte mit Reis, Linsen (=Dal), Curry und anderes lokalen Gemüse- oder Fleischzutaten. Fleisch gab es jedoch in keinen der Hütten.
Am fünften Tag erreichten wir das Basecamp auf 4130m Höhe. Rundherum war eine karge Landschaft und die über 7500 Meter hohen Berge zu sehen. Bei Ankunft lag etwas Schnee rundherum und Gletscher waren nicht weit entfernt. Die Gletscher wurden zu der Zeit gerade von drei Forschern aus England untersucht. U.a. ging es um die Auswirkungen des Klimawandels.

Mit unserem sympatischen Guide Nir.

Mit unserem sympatischen Guide Nir.

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Einer von vielen Wasserfällen

Einer von vielen Wasserfällen

Die Wolken kommen

Die Wolken kommen

Angekommen am Basecamp

Angekommen am Basecamp

Viele Leute hatten hier Probleme mit der Höhenluft. Zudem Schlachteten Nepalesen für das Dewalifest vor der Unterkunft eine Ziege. Einige Touristen waren darauf wohl nicht so gefasst.
Nach einer extrem kalten und schlechten Nacht im Dorm ging es wieder Bergab. Nach einer Nacht gewöhnte man sich erstaunlich gut an die Höhe und es ging zügig bergab.
Am vorletzten Tag kehrten wir frühzeitig in unsere Unterkunft ein und hatten einen halben Tag übrig, um nach fünf Tagen eine erste Dusche zu nehmen und uns bei wunderschönen Quellen zu entspannen. Die Quellen lagen direkt neben einem reißenden kalten Bach. Rundherum war alles schön dicht bewaldet und viele Affen, die direkt nebenan entspannten. Leider hatten wir keine Kamera dabei.
Am Tag darauf ging es nach 5 Stunden wandern zurück nach Pokhara mit dem Bus. Die Busfahrt war ebenso ein Abenteuer.

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Zur Belohnung mixten wir uns am letzten Tag einen Spezi ;)

Zur Belohnung mixten wir uns am letzten Tag einen Spezi 😉

Der Trek war ein echter Höhepunkt und die Landschaft im Annapurnagebiet ist wunderschön und anders wie man es sich vorstellt. Die Vegetation ist hier im südlichen Himalaya mit den vielen Bananen-, Reis und Bambuspflanzen tropischer als wir dachten. Es gib hier viele schöne Wanderwege und Dorfer. Die Tibetischen Gebetsfahnen sowie hinduistische Tempel und viele andere Dekorationen geben der ganzen Umgebung einen eigenen Charme.
Nach einem weiteren Tag in Pokhara ging es nach insgesamt 12 Tagen wieder zurück nach Indien, in die heilige Pilgerstadt Varanasi.

108 Tage, 8 Länder – Erster Eindruck von Indien

Nach dreieinhalb Monaten in Südostasien ging unsere Reise mit einem Flug von Phnom Penh über Kuala Lumpur weiter nach Neu Delhi. Spät abends kamen wir am Flughafen an und ließen uns zusammen mit einem Polen zu unserem empfohlenen Gästehaus fahren. Die Fahrt gab uns gleich den ersten Eindruck wie man in Indien fährt – drängeln so viel wie geht ohne Regeln . Hier wird ständig gehupt, sehr knapp irgendwie überholt und bis auf dem letzten Zentimeter aufgefahren und das bei relativ hoher Geschwindigkeit, im Gegensatz dazu wie es in Südostasien der Fall war.
Am nächsten Tag erkundeten wir erstmal etwas Neu-Delhi. Der erste Eindruck war gewaltig. So viel Dreck, Menschen und Lautstärke auf den Straßen haben wir noch nicht erlebt. Der Verkehr, bestehend aus vielen Rikschas,Autorikschas und kleinen Autos bewegte sich fast gar nicht. Den „Gehwegen“ entlang zu gehen war sehr anstrengend, da die Straßen einfach extrem überfüllt waren. Aber wie uns vor der Reise schon einige berichteten, versucht man so schnell wie möglich aus den genannten Beschreibungen aus Neu-Delhi rauszukommen.
Nach zwei Tagen sind wir mit dem Zug nach Agra gefahren. Die Stadt ist vor allem für das Taj Mahal bekannt. Daneben gibt es noch andere viele schöne Sehenswürdigkeiten zu sehen, wie z.B. das Agra Fort, das eine große Festung aus der Mogulzeit ist und über die Jahrhunderte immer wieder vergrößert wurde. Da Agra ein sehr touristischer Ort ist, sind die Rikscha- und Autoriskschafahrer ehr aufdringlich, das wir aber im Vergleich zu anderen Touristen recht gut wegstecken konnten.
Der Besuch des Taj Mahal und der kurze Aufenthalt in Agra waren es wert! Danach ging es mit dem Nachtzug weiter nach Gorakhpur, um von dort aus nach Nepal zu gelangen.

Sonnenaufgang im Vorgarten des Taj Mahal

Sonnenaufgang im Vorgarten des Taj Mahal

Das Taj Mahal ist von Moscheen, und zwei großen Vorgärten sowie von mehreren Toren umgeben.

Das Taj Mahal ist von Moscheen, und zwei großen Vorgärten sowie von mehreren Toren umgeben.

Wunderschön

Wunderschön

Günstiges, viel leckeres Essen und ein schöner Ausblick auf das Taj Mahal. Was will man mehr?

Günstiges, viel leckeres Essen und ein schöner Ausblick auf das Taj Mahal. Was will man mehr?

Das Red Fort in Agra

Im Red Fort in Agra

Vor dem Agra Fort

Vor dem Agra Fort


Viele Affen leben im Fort

Viele Affen leben im Fort